Herzlichen Glückwunsch, Peter Appel!

PETER APPEL

zum 85sten Geburtstag

 

 

Herzlichen Glückwunsch, Peter Appel!

 

Zum ersten Mal begegnete ich Peter Appel auf der Internationalen Sommerakademie in Köln, welche seit 1957 ein Mekka der Tanzkunst in der jungen BRD war. Während zwei Wochen trafen sich hier mitten im kalten Krieg Ost und West, Tänzer und Tänzerinnen, Pädagogen, Direktoren und Choreographen sowie Tanzkritiker aus aller Welt und tauschten sich aus. Hier traf der klassisch akademische Tanz auf die Neoklassik, das Erbe des neuen Deutschen Tanzes auf die amerikanischen Strömungen des Modern Dance. Und mitten drin

Peter Appel, der herausragende Pädagoge, der Ost und wie West, wie kein anderer seiner Generation zu verbinden wusste. Geboren in Surabaya auf Java (Indonesien) kam er nach dem zweiten Weltkrieg nach Holland, wo er seinen ersten Tanzunterricht erhielt. Junge Talente waren gesucht und er kam nach Paris, wo er Unterricht sowie Repertoire bei Victor Gsovsky, Olga Preobrajenskaja, Mathilde Kschessinskaja und Lubov Egorova erhielt. Sonia Gaskell engagierte den jungen Tänzer beim Nederlandsballet von 1954-61. Als Solist beim neu gegründeten Het National Ballett tanzte er Hauptrollen aus den klassischen und aufkommenden modernen Repertoire. Legendär sind u.a. sein Albrecht in „Giselle“ und Blauer Vogel in „Dornröschen“. 1962 kam Peter Appel als Solist nach Basel zu Wazlaw Orlikowsky, der früh sein Pädagogisches Talent förderte. Als Solist und Ballettmeister holte ihn 1964 Peter van Dyk an die Hamburger Staatsoper. Von 1966 – 1971 prägte er als Solist, Ballettmeister und auch Ballettdirektor sowie als Leiter des Instituts für Bühnentanz (1966 – 76) die Tanzentwicklung in Köln. Er brachte die ersten damals modernen Choreografen nach Köln und war Gründungsmitglied des Kölner Tanzforums. John Neumeier holte ihn 1976 nach Hamburg und von 1979 an begleitete er fünfundzwanzig Jahre lang Heinz Spoerli als Ballettmeister beim Basler Ballett, beim Ballett an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg und beim Zürcher Ballett. Generationen von Tänzern kamen weltweit zum ihm in den Unterricht so auch auf die Sommerakademie in Köln. Er wusste wie kein anderer die russisch akademische Schule aus St. Petersburg mit Stil Balanchines‘ zu verbinden. Peter Appel prägte Generationen von Tänzern, Pädagogen und Choreographen. Er sah immer den Menschen im Mittelpunkt, formte und förderte ihn zum Künstler mit wachem Geist, nach vorne blickend und war seiner Zeit einen großen Schritt voraus. Wie kein anderer seiner Zeit wusste er zu faszinieren, einem mitzunehmen und den Horizont zu erweitern.

 

Ihm gebührt der Dank für ein Lebenswerk, das maßgeblich die Entwicklung des Tanzes in Deutschland und der Schweiz gefördert und ermöglicht hat! HAPPY BIRTHDAY Peter!

 

 

 

Sabrina Sadowska 08.09.2018